Salchendorf im Derby obenauf – Ottfingen verdient sich Derby

Mit 3:0 zeigte sich Germania Salchendorf im Derby gegen den TSV Weißtal nach der 1. Saisonniederlage am Gründonnerstag nur wenig geschockt. Der SV Ottfingen brach in Kierspe den Fluch und nahm beim 3:1 über den Kiersper SC alle Punkte mit.
TuS Plettenberg – SG Hickengrund 4:1 (2:0)
Kurzfristig mussten die Hicken die Ausfälle von Tim Mirr, Alexander Patt und Torwart Stephan Hennig verkraften: „Wir haben Plettenberg auf keinen Fall nach unseren letzten Siegen auf die leichte Schulter genommen, es war ja auch irgendwo klar, dass wir jetzt nicht jeden Gegner einfach so wegputzen. Wir müssen uns in jedem Spiel neu auf die taktischen Vorgaben und die Umschaltmomente konzentrieren. Das war heute so gesehen einfach etwas zu wenig“, kannte Spielertrainer Manuel Döpfer an.
Nach nur 1Minute bestrafte Vincent Schlotmann aber schon die erste kleine Nachlässigkeit. Döpfer selbst ließ sich aus der Innenverteidigung auf den linken Flügel herausziehen, konnte den Ball dann nicht kontrollieren, sodass der Gegenspieler den Pass genau in die Lücke stecke, in der der Coach nun fehlte.
Schlotmann vollstreckte dann aus vollem Lauf aus elf Metern frei vor Tim Henry Heinz, der heute sein erstes Bezirksligaspiel absolvierte. Insgesamt machte der noch für die A-Jugend spielberechtigte Rückhalt, der ins kalte Wasser geworfen wurde, seine Sache sehr ordentlich.
Die Sportgemeinschaft verzeichnete ihrerseits danach eine ganze Reihe von Schüssen durch Florian Freund, Felix Fuchs und Tobias Celmer, die aber allesamt nicht zwingend genug waren, auch Philipp Rath wurde im letzten Moment geblockt.
„Mit ein bisschen mehr Glück gehen wir vielleicht mit 1:1 in die Kabinen, aber Plettenberg hatte Mitt der ersten Halbzeit auch noch eine gute Chance“, beschrieb Döpfer die Szene, als Celmer sich verschätzte, Volkan Karadag den Ball aber nicht im Tor unterbrachte.
Das 2:0 des TuS resultiere wiederrum aus einem Angriff der Hicken, bei dem Freund für Döpfer „foulreif gestört wurde“, die Gäste es aber danach verpassten, geschlossen hinter den Ball zu kommen. Bei der Hereingabe von rechts segelte Keeper Heinz dann unter dem Ball durch, der Schlottmann vor die Füße fiel – der Rest Formsache (43.).
Der überragende Schlotmann hatte aber noch lange nicht genug. Auch vom Punkt zeigte er sich sehr sicher (57.) und verwandelte einen Foulelfmeter, den Hickengrund aber relativ zeitnah mit dem 3:1 beantwortete.
Nach einer guten Balleroberung sah Marvin Heinz die Lücke, nahm Tempo auf und platzierte den Ball aus 13 Metern in der langen Ecke (56.).
„Danach haben wir natürlich alles versucht und sind hohes Risiko gegangen, um das Unmögliche noch möglich zu machen. Wir kamen auch immer wieder zu halben Torchancen, aber dann gibt es eben auch für Plettenberg Konterchancen. Letztlich kann ich der Mannschaft nur vorwerfen, dass sie sich taktisch nicht gut verhalten hat und die Umschaltmomente nicht so gut erkannt hat“, fand Döpfer keine allzu kritischen Töne.
Wer sonst, wenn nicht Vincent Schlotmann, feierte dann in Minute 74 auch noch seinen Viererpack.
Kiersper SC – SV Ottfingen 1:3 (1:0)
Freude im Ottfinger Lager: Endlich nahm der SVO mal Zählbares aus Kierspe mit und bewies dabei auch Charakter, den die Elf von Michael Kügler drehte einen Rückstand noch um.
Nach der 8. Minute mussten die Gäste dem 0:1 hinterherrennen. Weit in der eigenen Hälfte schossen die Ottfinger im Zentrum bei einem Klärungsversuch den Schiedsrichter an, sodass Stefanos Kafetzis allein auf das Tor zulaufen konnte und flach in die Ecke schob.
Nach der Pause schlug der SV aber zurück. Daniel Schnittchen erlief einen Steilpass und gab die Pille nach innen, wo Patrick Diehl aus elf Metern volley einnagelte (53.). Der Stürmer bestätigte auch in Minute 68 seine Torgefahr, als er eine Kombination über Sebastian Erner und Luca Valido über die Linie drückte.
„Beim Stand von 2:1 mussten wir insgesamt zwei kritische Situationen überstehen. Generell haben wir aber in der zweiten Hälfte einfach gut Fußball gespielt und uns dafür auch belohnt. Ich bin heute natürlich zufrieden“, freute sich Michael Kügler über die Beendigung des Kierspe-Fluchs.
Daniel Schnittchen beseitigte mit seinem Treffer in der 86. Spielminute schließlich letzte Zweifel.
Fortuna Freudenberg – SW Breckerfeld 2:3 (1:1)
„Das ist natürlich absolut bitter und enttäuschend. Wir sind dreimal in Rückstand geraten gegen eine Mannschaft, die ja eigentlich überhaupt nicht mitspielen wollte. Wir haben zwar auch keinen tollen Fußball gespielt, aber insgesamt feldüberlegen agiert. Letztlich sind wir wieder mal an unseren individuellen Fehlern gescheitert und haben uns heute eher zwei Beine gestellt. So ist das nicht bezirskligareif“, fand Maik Wolf harte Worte nach der Heimniederlage gegen Breckerfeld.
Die Flecker ereilte ein kleines Wenden Déja Vu, weil auch der erste Schuss der Schwarz-Weißen im Netz zappelte. Maurice Jung traf nach 34 Minuten, weil die Fortuna nicht in der Lage war, den gesicherten Ball aus der Gefahrenzone zu schlagen.
Noch vor der Pause glich dann aber Steffen Freitag zu einem günstigen Zeitpunkt mit einem Flachschuss aus 17 Metern zum 1:1 aus (43.).
Wolf weiter: „Für die zweite Hälfte hatten wir uns natürlich vorgenommen und sind auch ordentlich reingekommen, ebnen dem Gegner dann aber wieder den Weg zum zweiten Tor.“
So nutzte Breckerfeld in Person von Patrick Tanberg einen Fehler im Aufbauspiel (78.).
In der Schlussphase egalisierte Freitag zwar zum zweiten Mal aus 16 Metern und obwohl die Freudenberger sich nicht mit einem Unentschieden begnügen wollten und ein sichtliches Aufbäumen stattfand, verspielten die Hausherren den Ball aufgrund eines Fehlpasses in Überzahl im eigenen Angriff.
Danach ging die Post auf der anderen Seite ab und obwohl die Flecker Tobias Staubach weit nach außen abdrängten, kämpfte sich die Offensivkraft noch in den Strafraum durch und sicherte aus spitzem Winkel den Sieg (84.).
Phoenix Halver – FC Eiserfeld 2:3 (1:1)
Nach den Spielen gegen die favorisierten VSV Wenden und SV Ottfingen war es für den FC Eiserfeld auswärts gegen Halver doch eher eine zähe Angelegenheit, der Aufsteiger konnte sich aber einmal mehr auf seine verlässlich knipsende Offensive verlassen.
Yusuf Cilingir sorgte mit seinem Treffer in der 6. Spielminute zwar für den optimalen Start des Trägers der roten Laterne, aber Ruben Balthasar traf nach einer Viertelstunde zum Ausgleich.
Lukas Weber war es dann in der 77. Spielminute, der den FCE erstmals in Führung brachte, doch Cilingir schlug nochmal für Phoenix Halver zurück.
In der umkämpften Schlussphase stach Balthasar dann in der 87. Spielminute zum zweiten Mal zu und packte so den Dreier ins Gepäck der Siegerländer, die nun fünf Punkte Vorsprung haben.
SuS Niederschelden - SC Drolshagen 1:1 (0:1)
Ein vollauf gerechtes Unentschieden sah SuS-Coach Andreas Wieczorek: „Beide Teams standen gut und haben nichts zugelassen. Dass Drolshagen eine kompakte Defensive hat, lässt sich ja schon an der Tabelle ablesen. Wir wollten erstmal hinten die Null halten, weil es schwer ist, gegen den SC wiederzukommen, wenn man hinten liegt.“
Dieses Vorhaben klappte zwar nicht so ganz, weil Sinan Kesen in der 44 Spielminute eine zunächst geklärte Ecke in die Maschen drosch, aber die Schelder brachten es dafür fertig, sich zurückzukämpfen.
Nachdem Dennis Noll nach einem langen Ball im Strafraum geschubst wurde, verwandelte Patrick Sonntag routiniert (64.). Schon vorher hatten die Schelder die Möglichkeit, auf 1:1 zu egalisieren, hatten aber auch gleichzeitig Glück, dass Leon Zöller einen Kopfball aus vier Metern gigantisch hielt.
„Insgesamt bin ich heute mit der Leistung aber echt zufrieden“, resümierte Wieczorek.
TSV Weißtal – Germania Salchendorf 0:3 (0:0)
Dass die beiden Trainer nach einem Derby nicht immer einer Meinung sind, liegt in der Natur der Sache.
So gingen auch die Einschätzungen von Alfonso Rubio-Doblas und Thomas Scherzer etwas auseinander. Während der Spanier bis zum Stand von 0:1 ein Spiel auf Augenhöhe sah, dass vor allem durch die Standardstärke des Spitzenreiters entschieden wurde, meinte der ehemalige Spieler der Sportfreunde Siegen und des TSV Steinbach: „Über 90 Minuten gesehen war das für mich ein verdienter Sieg. Die erste Hälfte war relativ ausgeglichen, aber schon da hatten wir die deutlich besseren Torchancen auf unserer Seite.“
So tauchte Marcel Rigau Badenas in der 6. Spielminute nach Doppelpass mit Benjamin Thorbeck völlig frei vor Marcus Lillich aus, vergab aber. Der Torhüter des TSV zeichnete sich danach bei Thorbecks Lupfer ganz besonders aus und griff herausragend über, „Das war überragend gehalten“, lobte da auch der gegnerische Trainer.
Mit einem aber auch für Scherzer nicht ungerechten 0:0 ging es schließlich in die Pause, mit jeweils einem Abseitstor von Andreas Schäfer und Luca D’Aloia bot die erste Hälfte aber auch schon die ein oder andere spannende Szene.
Die Schneeweißen kamen die nächsten Minuten nach dem Seitentausch aber etwas besser auf, ohne wirklich gefährlich zu sein, dann brachte Salchendorf die Partie von Minute zu Minute aber besser unter Kontrolle und kam durch zwei Standardsituationen nach vorn
Blank stand Tim Schilk nach dem Freistoß von Dominic Meiswinkel, nachdem Sven Houck den Ball auf den Elfmeterpunkt zurückgelegt hatte (70.) und nur drei Minuten später war es die von Scherzer gern gesehene Eckballvariante, die Kapitän Thomas Klöckner scharf nach innen zum Tor drückte. Jan- Philipp Gelber drückte den Ball dann aus der Nahdistanz rein.
„Wir haben dann hop oder top gespielt und alles nach vorne geschmissen, leider ohne Erfolg. Letztlich müssen wir Salchendorf fair gratulieren. Sie haben ihre Standardstärke und den einen Konter dann gut ausgespielt.“, zeigte sich Rubio-Doblas als fairer Sportsmann.
Die endgültige Entscheidung fiel dann durch einen so oft einstudierten Spielzug. Der eingewechselte Felix Hartmann verschärfte das Tempo, wurde von Captain Klöckner hinterlaufen, der von der Grundlinie querlegte, sodass Moritz Klass am zweiten Pfosten nur noch einschieben musste (86.).
„Das freut mich natürlich umso mehr, wenn solche Trainingsinhalte dann auf dem Platz zum Tragen kommen. Man weiß ja nie, wie die Mannschaft sich im zweiten Derby innerhalb von vier Tagen nach der 1. Saisonniederlage zeigt, aber der Sieg fühlt sich schon sehr gut an, auch wenn er letztlich vielleicht um ein Tor zu hoch ausfällt“, lauteten die abschließenden Worte des glücklichen Scherzers.